Und die Reise geht weiter…

Das vergangene Jahr im Ausland hat mich so vieles gelehrt. Ich bin gewachsen (auch wenn der Maßstab noch immer nur 1,58 m zeigt) und meine Sichtweise auf das Leben hat sich doch sehr gewandelt.

Aber auch liegt zwischenzeitlich eine ganz wunderbare Zeit zu Hause hinter mir. In den vergangenen vier Monaten habe ich meine Heimat mehr als je zuvor genossen. Ich war richtig da. Der Herbst war ein Traum, der Winter noch viel mehr. Viel Zeit habe ich draußen in der Natur verbracht.

Beruflich habe ich mir in diesen Monaten den Traum vom Käsen erfüllt. In einer Käserei und auf einem Bio-Bauernhof habe ich das Handwerk der Milchverarbeitung gelernt. Vielleicht habe ich ja doch irgendwann einmal meine eigenen Ziegen…

Ich hab erfahren, wie sich doch plötzlich alles fügt, wagt man nur diesen einen Schritt raus aus der Komfortzone. Das Universum steht hinter uns. Wir müssen nur „unseren eigenen“ Weg gehen und das Vertrauen ins Leben haben.

Doch nach einer ganz wunderbaren Zeit in der Heimat hat’s auch schon ziemlich bald wieder im Hintern gekribbelt. Der ursprüngliche Plan von Australien hat sich kurzerhand zerschlagen und aus 5 Monaten Südamerika sind 7 Wochen geworden. Doch das alles hat seine guten Gründe. Das alles ist richtig so und fühlt sich gut an. Das Leben kann nun mal nicht geplant werden. Man muss es geschehen lassen.

Südamerika bereise ich, wie gesagt trotzdem; zusammen mit Deborah, einer ganz tollen Freundin aus Spanien. Wir haben uns vergangenes Jahr im April  in Nepal auf dem Weg zum Annapurna Base Camp abends in einer Herberge kennen und mögen gelernt. Und wir sollten uns wieder sehen.

Die Entscheidung für Kolumbien als Start, fiel ganz aus dem Bauch heraus in nur drei Stunden und innerhalb weiterer drei Stunden waren die Flüge gebucht. Das war im Dezember… Und nun sind wir zusammen in „Medellin“ und haben schon eine tolle gemeinsame Woche hinter uns.

Getroffen haben wir uns am 12.2. spät abends in einem Hostel in „Bogotá“. Die Begrüßung fiel kurz aus, da wir beide eine lange Reise ohne Schlaf hinter uns hatten. Umso mehr wurde am kommenden Tag beim Erkunden der Grafitti-Stadt gequatscht. Was haben wir gelacht, lecker gegessen, sind auf den „Monserrate“ gekraxelt, haben Museen besucht und die Stadt mit fachkundiger Begleitung auf einer Walking Tour kennen gelernt.

Zwei Tage waren dann aber auch genug. Also ging’s im Nachtbus in Richtung Norden in die Kaffeeregion nach „Salento“. Wie hübsch dieser Ort doch ist. Mit all seinen liebevoll, kunterbunt bemalten kolonialen Häusern, umgeben von grüner Natur ist das Örtchen wirklich eine Perle. Wir haben in einer Finca rund zehn Gehminuten außerhalb, also inmitten der Pampa gewohnt. Und was kann ich sagen. Es war einfach nur toll dort. Von dort aus waren wir im „Valle de Cocora“ im Dschungel wandern und haben die witzigen Waxpalmen bestaunt. Haben eine Kaffeeplantage besucht, Kaffee getrunken und es uns gut gehen lassen.

Unser dritter Stopp sollte Medellin, die einstige Drogenhochburg sein. Ponyhof ist es immer noch nicht. Doch es muss sich die letzten 20 Jahre unglaublich viel getan haben. Wir wohnen nicht im Touristenviertel „Poblado“, sondern in einem Hostel im „richtigen“ Stadtzentrum, wo das Leben spielt. Gefällt uns gut hier. Gestern haben wir einen Tagesausflug ins nahegelegene „Guatapé“ und auf den Fels „El Peñón“ unternommen. Die mehr als 700 Stufen, die im zick-zack am Fels entlang auf die Aussichtsplattform führen sind alle Anstrengung wert. Der Ausblick auf die umliegende Seenlandschaft ist unvergesslich. Auf der Walking Tour heute haben wir auch wieder ganz viel interessantes Wissen mitgenommen und die Stadt von einer ganz anderen Seite erleben gelernt. Morgen geht’s zum Abschluss nach „Poblado“ und mit der Seilbahn rauf in die Wohngegenden.

Unser nächster Halt wird die Karibikküste sein, genau genommen „Cartagena“.

 

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